Alkohol in Hautpflege Produkten: Gut oder schlecht?

Alkohol ist nicht gleich Alkohol. Er existiert in vielerlei Form, mit unterschiedlichen Wirkungen und Funktionen. Alkohol ist ein großartiges Lösungsmittel für nahezu jedes kosmetische Produkt und ist zudem ein effektives Konservierungsmittel.

Schlechte Alkohole

Wenn von Alkohol in Bezug auf Kosmetik die Rede ist, ist meist aber Ethanol gemeint. In großen Mengen zerstört Ethanol die Talgschicht der Haut und kann die Haut austrocknen und rissig werden lassen. Diese Wirkung wird vermindert, wenn Ethanol mit Wasser gemischt wird. Wenn ein Pflegeprodukt viel Ethanol enthält, kann schnell ein Teufelskreis entstehen. Die Haut wird eingecremt weil sie trocken ist, aber die Creme trocknet die Haut noch mehr aus. Weil das Trockenheitsgefühl nicht nachlässt und stärker wird, wird immer häufiger nachgecremt, was aber nicht den gewünschten Effekt hervorruft. Die Haut trocknet aus und produziert mehr Talg, was Hautunreinheiten verursachen oder fördern kann und die Hautbarriere wird gestört.

Schlechte Alkohole in der INCI: Alcohol Denat., Alcohol, Benzyl Alcohol, Ethanol, Ethyl Alcohol, Isopropanol, Isopropyl Alcohol, Methanol, Propanol, Propyl Alcohol, SD Alcohol

Auch Faltenbildung kann durch schlechte Alkohole begünstigt werden. Im schlechtesten Fall wird das gesunde Kollagengerüst geschwächt. Natürlich kommt es auf die Konzentration des Alkohols im Produkt an. Unter 5% verdunstet der Alkohol während das Produkt auf die Haut aufgetragen wird und kann ihr nicht schaden. Wenn dauerhaft über 20% Ethanol auf die Haut aufgetragen wird, kann es problematisch für die Haut werden. 

Gute Alkohole

Während kurzkettige Alkohole (s.o.) austrocknend auf die Haut wirken, sind die langkettigen Alkohole deutlich fetthaltiger und bewahren die Feuchtigkeit in der Haut. Sie werden aus in Pflanzenteilen enthaltenen Fettsäuren hergestellt, also aus nachwachsenden Rohstoffen. Ein wichtiger und bekannter Zuckeralkohol ist Glycerin, welches extrem hautverträglich ist, da es selbst ein natürlicher Bestandteil unserer Haut ist. Diese sogenannten Fettalkohole pflegen, beruhigen und durchfeuchten die Haut

Gute Alkohole in der INCI: Arachidyl Alcohol, Cetyl Alcohol, Cetearyl Alcohol, C 14-22 Alcohols, Glycerin, Lanolin Alcohol, Myristyl Alcohol, Oleyl Alcohol, Palmitoleyl Alcohol, Stearyl Alcohol

Merke: Je weiter ein Inhaltsstoff in der Reihenfolge der INCI Liste auf dem Produkt hinten steht, desto weniger ist davon enthalten.

Warum wird Alkohol überhaupt in Kosmetika verwendet?

Produkte werden damit konserviert und Keim- und Bakterienbildung verhindert. Außerdem reguliert Alkohol die Textur des Kosmetikprodukts, damit es schnell einzieht und sich leicht anfühlt auf der Haut. Es gibt auch Alternativen zu Alkoholen als Konservierungsmittel: Ätherische Öle und Parabene. Wir jedoch verzichten auf ätherische Öle, da sie allergische Reaktionen hervorrufen können. Und Parabene stehen im Verdacht hormonell wirksam zu sein, weshalb wir großen Wert auf parabenfreie Hautpflege Produkte legen.

Wir achten in unseren Produkten auf ein ausgeglichenes Verhältnis von NMF-Substanzen (NMF = Natural Moisturizing Factor) wie Glycerin, Squalan und den Fetten der Hautbarriere. So sind unsere Produkte nicht fettend und spenden Feuchtigkeit. Auch wird die Hautbarriere mittels hauteigenen Fetten unterstützen, um ein Austrocknen der Haut langfristig zu verhindern. Zusätzlich werden nur geringe Konzentrationen an Fettalkoholen verwendet.